Sonntag, 20. Juli 2008

Tatort

Die vielen Menschen, ach, sogar die meisten stehen fassungslos im Kreis und wispern. Kreidestriche auf der Straße im leuchtenden Laternenlicht. Der Umriss zeigt, es war, umschlungen, ein Paar. Das lag da und starb als solches. Doch keine Leiber sind zu sehen, noch Blut noch Waffe oder Dolch. Kein ich & Du. Nur Striche noch, alsbald verwaschen von den Tagen. Sonntagabend, Tatortzeit und keine Mörder. Wer waren wohl die Liebenden, die hier an dieser Statt verschwanden?

Auferstanden, aus dem Knäuel Vergangenheit, das keine Liebe fruchten ließ und sich gewandelt in ein andres Paar. Ein brüderlich liebendes, ein freundschaftliches Hand in Hand davonspaziert als wär es nie gewesen was andres. Und doch. Es riecht die Luft nach Leben. nach Zuneigung und Stolz; nach Traurigkeit und Lust und Freude. Zugleich nach Zukunft und nach Kopfschmerz. Da lagen sie und waren tot. Als Paar. Nun leben sie als Freunde weiter und leben besser als zuvor. Zuvor? Gabs ein Zuvor? Gabs ein Davor? Das gab es kaum, war viel zu kurz um als Taumel zu erzählen von der Lust. Es war ein Kurzschluß, dem ein langer folgt, ein Liebesreigen ohne Spur zu hinterlassen. Nur Kreidelinien, die das Abbild zeigen, von beiden. Es bleibt im Kopfe doch bestehen, auch wenn sie gingen in ein andres Bild.

Ein neues Thema, neues Drehbuch, neuer Stoff aus dem die Helden sind. Von A b is Z noch nicht geschrieben, nur als Arbeitstitel:

Die Zwei!

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