Sonntag, 17. August 2008

Die Lust verdirbt

Haltbar gemacht in Zellophan? Einkonserviert bei trockner Luft des Vergessens? Wie lange darbt so ein Gefühl, bis es endlich nicht mehr ist? Welches Datum steht auf dem Rand des Deckels der Emotion? Wie lange schlägt ein einzementiertes Herz und warum? Die Blumen sprießen um es herum, blühen, gedeihen und zeigen das Leben und die Lebendigkeit und doch: wartend, pochend, voller eingefrornem Leben wartet es. Auf Defribilation, auf Wiederkehr ins Sein; ins Dürfen. Es gibt keine Punkt, der nullliniengleich dahinzieht wie der Strich, der kein Punkt mehr ist. Kein APunkt, kein ZPunkt nur Punkt. Und doch ist es am glimmen, tief im Inneren sucht es sich den Weg zurück zum Banne, der ihn einst gefangenhielt als freien Willen. Und wartet und darbt? Und will gedüngt, gekost und bedacht werden. Einst war es Zeit, die ist reif und doch nicht pflückbereit. Es ist, was es ist. Und es wird immer sein. Tief. Verdeckt. Und doch da.

Dienstag, 29. Juli 2008

Wimpern Schlag

Ein ruhiger Duft von Ruhe strömt in dich hinein. Alles Nichts, und Du Alles. Schwarze, tiefe Schwärze umgibt, umfängt dich, hüllt dich wohlig ein. Warm, kalt, angenehm. Wiesen am Horizont, die leicht im Flügelschlag des Windes ziehen, weidend, einladend mit Blumen, Blüten, Blättern, Halmen. Ein einsamer Vogel in der Höhe, fast schwebend, gleitet er im Kreis, die Flügel ausgebreitet, still trotzdem.

Ein Hauch von Duft von lieblichen Gefährten, Familie, Kinder, zieht vorüber. Ein tiefer, langer Atemzug des Geruchs des Heimischen, Vertrauten. Daheim. Irgendwie verschmilzt das Daheim mit dir, wird eins. Zuhause fühlst du dich, geborgen, sanft geschaukelt von deinen Träumen; gewiegt in den Sog der dich langsam herabsinken lässt in den grünen Schoß der Erde. Feste, weiche, sanfte Erde, fühlt sich an wie Muß und Sand und Wasser und Feuer und Eis. Und so bekannt, so innerlich, so tiefsitzend brav und gemütlich, als wär's von dir ein Teil. Von dir ein Stück, welches du spürst, so wie du deinen Daumen spürst, wenn du ihn in den Wind hältst. Der Wind, der über dich hinwegstreicht, dein Haar sich kräuseln lässt und deine Gänsehaut umspielt, ganz leicht und einen Hauch von von dir selbst herüberweht, du dich selbst ein- und ausatmen spürst, dann wieder nichts.

Ein Nichts, in dem du schwebst, nicht fällst, in dem du nicht liegst, nicht stehst, nicht sitzt - nur bist. Mittig. Ruhend. Du.

Zwei Sekunden nur die Augen geschlossen, auf dem Fahrersitz, nach dem Einparken in deinem Hof. Und all das war in dir. Lass es einfach ab und an mal sein, das ich. Dein ich.
Ich gönns dir so.

Freitag, 25. Juli 2008

Morgendämmerung

Zu oft gehabt schon und zu oft vergeben, die eignen Wünsche. Ungefragt in fremde Herzen dringend, seine Liebe zuteilend, wie Brot und Wasser. Dosis auf Dosis verabreicht, mal zu viel, mal zu wenig. Immer hingegeben, doch nie hergegegeben. Doch immer alles gegeben. Ungefragt ! Doch je ungewollt? Nie käm er auf die Idee, seine Liebe aufzudrücken, wie seinen Stempel. Seine Gefühle zur Voraussetzung zu machen für ihre. Sie liebt zurück, oder lässt es bleiben. Nach Belieben und nach Dünken. Er lässt sie gewähren, wie auch immer, das Frauenzimmer. Macht ihr klar, wie sehr er wartet, jedoch nicht erwartet! Kein Preis steht fest und kein Vertrag. Sie ist so frei, als wies nur geht. Es ist bei ihr und nur bei ihr sich am Zweigang zu beteiligen, sich einzubringen oder nicht. Es zu lassen oder nicht. Es anzunehmen oder nicht. Zu lieben - oder besser nicht?

Die grüne Flagge ist gehisst. Nichts weiter. Und ist sichtbar nur für sie. Nicht weiter. Sie soll nicht erwidern mein Gefühl, soll ihr eignes nehmen und sehen, was sich daraus erwirkt. Ich lass sie wirken. Sie wirkt bereits. Und doch: Es ist IHR Sein, IHR Gefühl und IHRE Hand, die zu nehmen ich bereit. Lass sie ziehen, sie kommt allein. Geh hin, komm her! Ich lass sie sein!

Donnerstag, 24. Juli 2008

Es war einmal...

An einem Tag, der mehr schon Abend, macht sie sich auf den Weg. Ihn zu treffen, der der Worte so viel schon in ihr Herz geritzt. Da sitzen sie, da reden sie, da sehen sie, sich an, in sich hinein, aneinander vorbei, berühren sich, doch wieder nicht. Er prescht voran, stürmt längst erstürmt, sie weicht zurück vor diesem Orkan. Kann ihn nicht stehen, will auch nicht, zu stark der Atem, raubt ihr die Sicht, sie sieht nicht mehr klar, wie durch Brandungsgischt, verschleiert und auch nicht. Denn eines sieht sie, klar und rein, es soll nicht wie immer sein.

Sie will nicht mehr lieben dieses Gefühl, dass sie fühlt, geliebt zu werden. Sie will lieben, will fühlen, erleben, den Traum, den sie träumt, einen Menschen zu lieben, des Menschens willen, nicht dessen Traum zu teilen, nur seinen eigenen zu erleben. Will sich verlieben, frei entscheidend, ungezwungen, nach ihrem Wunsch, nicht dem eines andren. Will nicht verletzen, nicht treten, nicht kratzen, will Freiheit, Entscheidung für ihren Weg. Zu viele Wege schon ist sie gemeinsam gegangen, weil er es wollte, ohne zu fragen, ist mit marschiert, über Steine und Felsen aber nie den ihren, der war immer versperrt. Jetzt ist es Zeit, loslaufen, schauen nach dem Einen, der, ohne Wort, ihre Liebe annimmt, sie gehen lässt, sie erleben lässt, sie fühlen lässt.

Ihr die Chance gibt, sich in ihn zu verlieben und nicht in sein Gefühl.

Den Weg muss sie gehen, ganz allein, wer auch immer am Ende wartend, dann zu zwein!

Weg mit Dir!

Der Weg zueinander, Weg miteinander ist kein Weg der einander wegführt. Weg - verwandt mit 'bewegen' ist ein Streifen im Gelände der Wegsamkeit zum gemeinsamen Begehen, ein Naturweg, befestigt, unbefestigt aber unbeweglich selbst. Bewegt er Gemüter und Völker, als Fußweg oder Fahrweg, Saumpfad oder Reitweg.

Einen Weg gemeinsam beschreiten bedeutet, ihn zu teilen, in der gleichen Richtung bewegend einen Privatweg eröffnen und zu erkunden, Kommunikationswege und -kanäle zu öffnen, die man vorher nicht für möglich hielt, die unmöglich scheinen und doch einen Weg bereiten, der sich bedenken, begehen und teilen lässt. Gemeinsam, einzeln zweisam, alleine und doch nicht allein.

Für den einen Fluchtweg, den anderen Rettungsweg für uns Leidensweg und Leidenschaftsweg. Dienlich der Erschließung neuer gemeinsamer Wege, gepflastert, steinig oder wohlig, knusprig flauschig. Ein Weg, zwei Seelen, die zueinander nicht finden aber zueinander passen. Ein zueinander-Puzzel, mit ungleichen Enden, Ecken und Kanten und doch; ein Weg, ein Ziel - ein heres.

Der Bürgersteig, das Trottoir - Gehsteig zu ersteigen, sich bewegen, wegsam, weglich unendlich. Nur der Horizont ist das Ziel und dahin sind der Wege, vielsam, sattsam und nicht handzahm. Ob Steigung, Biegung, Gabelung - der Weg der nicht trennt, sondern miteinander zueinander führt ist der Weg, den es zu beschreiten gilt. Mal in großen, mal in kleinen Schritten, im Gleichschritt, im Fehltritt und im Arschtritt aber auch im Trott, dem gemeinsamen.

Hand in Hand zueinander gewandt. Mal ziehend, mal schiebend, mal haltend, geniessend, mal rennend, mal schlendernd, mal rasch, mal sachte, mal im Hopserlauf, mal im Galopp und doch: Zu zwein im Sein.

Unser Weg.

Mittwoch, 23. Juli 2008

Unentschieden - umentschieden

Null zu Null ist unentschieden. Kein Ergebnis, oder eins. Null zu Null addiert sich, subtrahiert sich nie, ist unfassbar, unbegreifbar jedoch sichtbar: Nichts. Nichts passiert, kein Vorfall verzeichnet. Und doch zurück auf Null wo vorher etwas war, was mehr war als Null oder weniger? Minus Null sogar? Also ein negatives Nichts, ein Weniger als Etwas? Was bringt eine Null am Anfang, oder am Ende? Hinten oder vorne? Null ist Null ist Null.

Nun jedes Mehr, etwas mehr als Null was nun beginnt wird positiv, nicht anamorph noch kristallin. Nicht fest, nicht flüssig und kein Gas. Nur da. Zu seh'n, zu fühlen und zu spür'n. Innendrin und außenrum. Wird mehr und häuft sich an, bis es einen großen Haufen gibt. Ein Haufen Glück, ein Haufen Liebe, ein Haufen Freundschaft und zwei Haufen Mensch. Ein Du und Ich, ein Zwillingspaar, ein siamesisches, untrennbar und so lebendig wie zwei Einzelne nicht. Nichts. Null.
Und mehr...

Dienstag, 22. Juli 2008

Reset - zurück auf Null

Was ist Null? Der Anfang von etwas, das Ende von was, ein Neubeginn oder doch nur Altlast? Ein Neubeginn, wie geht denn das, ist ein Beginn doch immer neu und Altlast, auch so komisch, die alten Lasten, bereits getragen von A nach Z, da sollen sie bleiben, keiner will die mehr. Wie ist das nun, mit dieser Null, was tun, wie machen, wohin mit wem, warum und weshalb? Ist die Null eine Linie, ein Punkt oder Zeit? Oder ist sie ein Nichts, kein hinten, kein vorn, nur ein mittendrin und doch nicht dabei aber irgendwie da, nicht zum Greifen nah, nicht weit genug zum Ignorieren!

Die Null zum Ball mutiert, sie hüpft, sie springt, von Fall zu Fall, bringt zu Fall den Einen, lässt den Andern einfach fallen, will spielen das Spiel des Lebens, sucht Werfer und Fänger, keiner findet sich. Ein Ball kurz vorm Bersten vor Übermut, springt vom Einen zum Andern, ohne Freude zu ernten, wird fort gescheucht und weg gehetzt. Du nicht, Dich kennen wir schon, hast auch beim letzten Mal nur für Aufruhr gesorgt, Du Unruhestifter, Du Wespenschwarm, keiner spielt mit Dir, keiner hat Dich gern!

Wie ist das nun, mit dieser Null, wie wär's mit nem Reset - alles auf Null!

Sonntag, 20. Juli 2008

Tatort

Die vielen Menschen, ach, sogar die meisten stehen fassungslos im Kreis und wispern. Kreidestriche auf der Straße im leuchtenden Laternenlicht. Der Umriss zeigt, es war, umschlungen, ein Paar. Das lag da und starb als solches. Doch keine Leiber sind zu sehen, noch Blut noch Waffe oder Dolch. Kein ich & Du. Nur Striche noch, alsbald verwaschen von den Tagen. Sonntagabend, Tatortzeit und keine Mörder. Wer waren wohl die Liebenden, die hier an dieser Statt verschwanden?

Auferstanden, aus dem Knäuel Vergangenheit, das keine Liebe fruchten ließ und sich gewandelt in ein andres Paar. Ein brüderlich liebendes, ein freundschaftliches Hand in Hand davonspaziert als wär es nie gewesen was andres. Und doch. Es riecht die Luft nach Leben. nach Zuneigung und Stolz; nach Traurigkeit und Lust und Freude. Zugleich nach Zukunft und nach Kopfschmerz. Da lagen sie und waren tot. Als Paar. Nun leben sie als Freunde weiter und leben besser als zuvor. Zuvor? Gabs ein Zuvor? Gabs ein Davor? Das gab es kaum, war viel zu kurz um als Taumel zu erzählen von der Lust. Es war ein Kurzschluß, dem ein langer folgt, ein Liebesreigen ohne Spur zu hinterlassen. Nur Kreidelinien, die das Abbild zeigen, von beiden. Es bleibt im Kopfe doch bestehen, auch wenn sie gingen in ein andres Bild.

Ein neues Thema, neues Drehbuch, neuer Stoff aus dem die Helden sind. Von A b is Z noch nicht geschrieben, nur als Arbeitstitel:

Die Zwei!

Nicht mit Dir und nicht ohne Dich

Gesehen und gespürt, für gut befunden, abgehakt. Von wegen. Das wär wohl zu einfach und einfach langweilt mich, eine ganze lange Weile und dann nicht! Nicht mehr, weil nichts mehr ist. Außer Langeweile. Du machst mich an, Du forderst mich, heraus? Auch das. Genau das ist, warum ohne mit Dir nicht mehr geht.

Das tägliche Übliche, mal hier, mal da, ein Satz gesagt, nicht nachgedacht, ist eh egal, es passt, wie es kommt und wenn nicht, wird's passend gemacht. Langeweile im Kopf. Lässt mich sterben, langsam und qualvoll, zu gelangweilt, um selbst ein Ende zu machen. Du hast mich wiederbelebt, wieder beatmet, die richtige Pille auf dem Weg zur Unheilbarkeit. Diesmal die rote, die blaue kenn ich, will ich nicht, die rote Unbekannte, die muss es sein. Ich danke Dir, ich liebe Dich, Du bist mein täglich Brot. Du holst mich ab, Du bringst mich heim und zwischendrin lässt Du mich einfach sein.

Du lässt mich sein, und doch, ich kann nicht sein, was Du Dir wünschst, was sollte ich sein. Drum gibt es keinen Weg mit Dir, ich bitt Dich nur eins, geh ihn nicht mehr ohne mit mir.

Ohne Dich...

...ist alles doof. Um ein Uhr nachts ins Bett gehen ist doof. Um vier Uhr früh aufstehen ist doof. Zum Kocherball fahren ist doof. Dort eine Mass trinken ist doof. Dirndlausschnitte fotografieren ist doof. Einen Auszognen essen ist doof. Im Nieselregen sitzen ist doof. Sonne, die scheint ist doof. Sonne hinter Wolken ist doof. Durch die leere Stadt fahren ist doof. Blogschreiben ist doof. Bäume sind doof. Die Wiese hinterm Haus ist doof. Lederhosen sind doof. Die Vögel sind doof. Der Blick aus dem Fenster ist doof. HSE 24 gucken ist doof. Radio hören ist doof. Internet ist doof. Surfen ist doof. An dich denken ist doof. Nicht an dich denken ist doof. Alufolie auf dem Kopf ist doof. Ohne Ausweis sein ist doof. Niemand sein ist doof. Jemand sein ist doof. Postbeamte sind doof. Computer: Doof. Handy: Doof. Kaffee: Doof. Lustfred ist doof. Leuchtfred ist doof. Payback ist doof. Milch ist doof. Meine Lieblingsbar ist doof. ZPunkt ohne APunkt ist doof. Schon wieder an dich denken ist doof. Meine Uhr, die kurz vor acht am Sonntag Morgen anzeigt, ist doof. Doof ist doof. Ich bin doof.

Samstag, 19. Juli 2008

Das Freundschaftsband

Herr A Punkt selbstlos, gut und edel, nur reine, wahre Liebe kann so sein. In mir nagts, es hadert, bröckelt, knistert, doch will nicht weichen, der Riegel fest verankert durch das Schloss. Der Rost hält es zusammen, vereint, was längst schon angebrochen, weicht nicht zur Seite, keinen mikrometer. Aus zwei ward eins, so wünschenswert und doch so traurig, weil das Gewünschte hier nicht erwünscht.

Ein Freundschaftsband, gereicht mit Liebe, kann nicht verbrennen, weder Stirn noch Herz, es kann nicht schwer zu tragen sein, weil Flügel es verzieren, die Dir es hingetrieben, mit reinem Herzen, reiner Seel, ganz unbedarft von Allem, was Amors Liebe macht so unrein. Gefühltes Gefühl das weniger wird, Verstandenes wird erst verstanden und dann bis zum missverstehen missverstanden, Verständnis unmöglich, Qual und Lust bis zum Verlust, Erwarten auf das das warten nicht lohnt, Vertrauen traut sich doch eh keiner mehr. Enttäuschung. Das ist was bleibt.

Nicht so bei Freundschaft, denn die schafft, was Amor nie schafft, einen Freund.

In freundschaftlicher Liebe ZPunkt

Die Funzel ölt

An Frau ZPunkt:

Von hundert Winden umworben, doch alle hinweggefegt vom eignen Odem. Die Wucht zerstiebt in eignem Fleisch. Blutet nicht noch tötet. Nur wundet schwer und heilt nie mehr. Ein weitrer Riss in Herzens Fleisch, so scheints. Doch ist er nicht um Narben zu entstehen sondern nur im zu beweisen: Du warst da. So kurz, so nah. Und doch so weit. Die rote Flagge steht am Horizont und weht, mir ins Gesicht, mir nicht zu hilf. Ich bind' das Band der Freundschaft um die Stirn, es brennt sich ein, will sein, doch trägt sichs schwer. Ich lass es sein. Ein weitrer Bluterguss entsteht, als Zeichen einer reinen Seel, die glimmt und will doch lodern doch sie steht im Raum und rund um Leere. Nur die Schwere.

Diese Last wird mitgetragen an allen allen folgenden Tagen und bleibt bei mir, der Rest ist goldner Schimmer der Erinnerung, der nie verblasst, nur Patina empängt. Wie alles.

Es kommt der Tag, da der Bart des Glückes Schlüssels zu seinem Schafte findet. Ihn windet im Schloss und dreht. Vermag noch keiner je zu wissen wann. Und wer?
Bis dann.

Der Öffner kriegt zu seiner Zeit, mein Stück des Bartes als Geschenk, auf daß du das kriegst, was du denkst.
Ich schwör.

Herr APunkt

Verschlossen bis zum Entschlossenen...

An Herrn APunkt:

Den Schlüssel selbst nicht finden könnend, nur wage ahnend, wann er wo zuletzt gesehen, der Weg dorthin, verästelt, voller Dornen, rechts, links, geradeaus, wer weiß, ich nicht! Ein Fährtenleser täte Gut, auch der dem Wahnsinn nahe, macht keine Fährte aus, nur Not. Kein böser Wille spielt das Spiel, Regie führt hier allein das Leben, es will nicht viel, will geben mehr, dem Richtigen, dem Einen, der nicht Bauer oder König, auf diesem Schachbrett der Gefühle. Kein Remis erstreiten, nur Siege zählen, schwarz oder weiß, weiß oder schwarz, wer gewinnt weiß nur der Wind. Er bläst und pfeift, gar gnadenlos, dem Kämpfer eins und der? Gibt sich geschlagen, hat verstanden, zu stark gerüttelt und geschüttelt, gerührt war nur erwünscht.

So viele Zeichen zeigten Grün und doch, es ist entschieden, die rote Fahne ganz entschlossen, ragt auf dem Gipfel zwischen Wolken, sagt nein zur Liebe. Der Schlüssel noch verschollen, wird wer ihn suchen, wiederfinden, sich auf machen und gewinnen? Ein APunkt schafft es nicht, doch hat erreicht, was viele niemals, ein Stück vom Bart des Schlüssels ist ihm gewiss.

Verschlossen wartend auf den entschlossenen Finder... Frau ZPunkt

Entschlossen verschlossen

Weiter Wurf. Der Schlüssel fliegt in hohem Bogen in die Wogen. Ins Meer des Vergessens., taucht hinab in die unwirkliche Tiefe, vergräbt sich selbst am Grund und um sich selbst zu verlieren. Entschlossen verschlossen. Zu die Pforte, dicht die Tür. Nichts geht mehr. Alles zu oft erlebt, zu oft gehofft zu oft verhofft. Und ist nicht mehr, wahr eigentlich nie.

Zu schnell gefühlt, zu rasch den Berg hinaufgerannt, zum Gipfel wollend, aller Lust und allen Seins. Auf halben Weg noch umgestürzte Bäume übersprungen und dann hinweggefegt vom plötzlichen Stum. Gegen den Wind zu halten, schier unmöglich irgendwann den Halt verloren, hinab. Hinab! Vorbei.

Wieder aufzurichten, sich - und ohne zu richten andere. Blick hinauf zum hehren Ziel; kein Gipfel mehr zu sehen. Wolkenverhangener Augenblick des Glücks. Umkehr und Abstieg geht in die Knie. Auf die Knie. Doch nie!

Der Schlüssel liegt am Grunde des Herzens, vergraben im Grund im Sand, im tiefen.
Am Ende des Buchstabensalats: das Z. Punkt.
Verschlossen.
Entschlossen.

Das unheimliche Ding namens Ehrlichkeit

Ehrlichkeit, viel zu schwer um einfach zu sein, keine Frage der Interpretation, eine Frage des Umgangs mit der Person Mensch. Ehrlichkeit ist nicht dehnbar, nicht auslegbar, nicht in Frage zu stellen, nur endlich, mit dem Anspruch auf Unendlichkeit, mit einer Aussage, mit einem Satz beendet. Nicht umkehrbar, nicht änderbar, gesagt ist gesagt, kein Wort danach macht die Unehrlichkeit ehrlicher, nur Ehrlichkeit unehrlicher. Ehrlichkeit muss sich nicht erklären, gleich gar nicht rechtfertigen, sie ist oder nicht. Sie kann nicht werden oder gewesen sein, sie kann nur sein. Ganz oder gar nicht, schwarz oder weiß, immer oder nie, kein Zwitterdasein führen, kein vielleicht oder mal sehen. Ehrlichkeit kennt keine Uhr, kein weg rennen, kein davon laufen, kein umsehen, keine Flucht, auch keine Zuflucht, hat keine Heimat und kein Fernweh, lebt das kürzeste aller Leben und auch das längste. Überlebt Unehrlichkeit mit Stolz und Würde, ist das einzige was bleibt. Was uns bleibt. Genug der Schlangen, die mit einem Biss vernichten wollen. Nicht mich, mich beißt sie nicht, ich will mich wehren, bleib mir treu mit Gegengift, genug für eine ganze Schlangenfarm.

Anspruch? Ja, vielleicht zuviel für viele, egal, die wenigen genügen.

Ich gehe meinen Weg, meist allein, manchmal zu zweit, nie einsam, zu selten zweisam. Wie auch, wer erträgt, hält aus, macht mit, kann rennen, rasten, ruhn, ohne in selbstmitleid zu suhln. Ich wollte doch, ich hätte doch, ich könnte doch, zu konjunktivisch, nicht mit mir, kein wenn, kein aber, nur ein ja, zu meinem Leben, zu meinem Sein, zu MIR, ungeschminkt und ungeduscht genau wie aufgemotzt und parfümiert.

Nur eins muss sein in diesem ja, die Ehrlichkeit im Jott und Aaaa...

Freitag, 18. Juli 2008

Schneller als die Wahrheit

Lautmalerisches Getöse. Tamtam veranstaltendes Schimpansenmännchen mit Gorillagehabe. Trommeln auf der Brust, lauthals brüllend Wahrheit schreien, bevor sie wahr ist. Zu früh, zu schnell, zu dick, zu laut. Erschreckend wahr und doch so unwahr weil vor der Zeit verkündet. Wahrheit, die zu früh gesagt ist unwahr, und doch fast keine Lüge. Nur Tamtam.
Und brüllend, tobend leise vergeht sie im stillen Lärm der Zeit, wird geschluckt, dumpf umgekehrt zur Lüge je näher der Zeitpunkt kommt, an dem sie sich offenbart oder verliert im Dunkel der Unwahrheit.

Warten, innehalten, dann sagen wenn es soweit ist. Zu spät für mich, denn zu lange gewusst, in mir getragen. Doch immer zu früh für den, der sie nicht kennen will. Nicht kennen kann. Nicht kennen darf. Wahrheit - zu früh genannt bei ihrem Namen - ist nichts als Lüge. Posthum geehrt - nichts wert.

Verkannt.

Ich - einfach ich

Eine Wölfin, keinem Rudel zugehörig, vertrieben, zu dominant für's Miteinander, zu devot für's Alleinsein. Miteinander, mit ein ander, mit wem, mit einem, mit andern? So räudig streunen, im Rudel heulen, dabei ist heulen allein doch viel mehr zum heulen, den Mond anflehen mit einem, mit andern, vielleicht doch lieber mondseelenallein. Immer in Bewegung, die Augen weit auf, die Ohren gespitzt, wer naht, der ander vom mitein oder nur ein vom ander? Nicht die Entfernung zählt, nur fern ist was Bestand, denn fern kann nahen, ent ist unerreichbar. Ich weiß, ich bin fern, ich schaff es immer, bei ein schneller, bei mit dauert's länger und ander sind ewig ent.

Und doch, allein geht nicht, nur bedingt. Es gibt EIN, der wird es wissen, auch schätzen, dass hier eine Wölfin auf der Suche nach fern. Und genau der ist es wert, das ent zu vernichten, das mit ein ander zu vereinen zum Miteinander. Zwei die Eins auf Ewigkeit...

Anm.: Wölfe sind sehr monogame Tiere und lieben zumeist bis ans Ende nur den/die Eine(n)...

Loch im Bauch - Seele vernagelt

Transparentes Limit, durchsichtig hinter Stahlgardinen, sichtbar, jedoch nicht gtreifbar; unfassbar jedoch unbegreiflich. Jammernd, juchzend, stolz abwartend. Verklärt der harrenden Vernunft obliegt es jedem Herzen den Wartesaal zu betreten.

Wartesaal der Herzen. Kein Aus- nur ein Eingang. Einbahnstrasse, keine Möglichkeit zum Wenden. Hineingeschoben, bugsiert, verfrachtet. Liegt es, pumpend, lebendig, spürbar, fühlbar in der Brust, die es fast zereissen mag. Gespannte Muskeln unter zarter Haut, wollen endlich greifen, fühlen, dicht an Dicht. Das Loch im Bauch - zu klein für Schmetterlinge - lässt das Tageslicht der Liebe hinein. Ein Strahl durchdringt den bebenden, verlangenden Körper, erleuchtet das Zentrum, verdunkelt den Kopf und doch; es ist nimmermehr bis es wieder erweckt und hilft, den geschundenen Verstand zu beruhigen. Verstand, der mehr ist als das Wissen, mehr als das Fühlen allein und immer wiederkehrt, den Bauch degradiert zum Instrument der Vernunft. Sich dagegen aufbäumend, sich wehrend, händeringend um Gehör bittend, den Schmetterlingen Raum und Halt bietend.

Wann dürfen Sie fliegen, dem Herzen hinterher? Geballter Schwall von Duft und Erinnerung. Vorbote der seelischen Hölle oder doch ein Spielball des Glücks? Schicksal, Zufall, Erfahrung, Neugier - alle sind versammelt an einer Stelle und passen durch das Loch im Bauch. Hinein, doch nimmer raus. In mir. fest, tief, verankert.

Es ist, was es ist.

Donnerstag, 17. Juli 2008

Zuviel Gefühl nicht fühlen wollend

Ein Tag, anders als andere, wie ein Tsunami, plötzlich sich vor mir aufbäumend, alles mitreißend und nichts hinterlassend. Durch Worte gestürmt, die Vernunft in die Fluten gerissen, den Bauch überschwemmt, verschlingend gewütet. Nicht das erste Mal, vermutlich nicht das letzte. Und doch jedesmal jungfräulich. Wie nie dagewesen, wie aus Erlerntem nicht gelernt.

So eigen, so trommelwirbelnd, so saxophonig, so unerwartet unerfüllt auf Erfüllung wartend, so losgelöst ungelöst, einfach da. Reingepoltert wie ein Geist, schattiert, nie Formen angenommen, immer wabernd, nie greifbar in Luft aufgelöst. Da und wieder weg! Laut mit Echo Hallo gerufen, die Antwort verhallt, an Wänden zerschellt in tausend Teile, nicht zu kitten.

Was nun?

Die nächste Flut abwarten, solange durch's Watt waten, Würmer zertreten, manchmal auch ziehen lassen, barfuß mit hochgekrempelten Hosen, niederknien und fühlen, den Schlamm, um zu erinnern, die Flut. Wappnen für den Sturm, die Wut des Wassers, die alles nimmt, alles will und nichts gibt, nur das Leben!

Immer unterwegs - immer im Aufbruch - immer

Die Staubwolke am Horizont zerreisst, die weißen Pferde der Emotion, der Liebe galoppieren vorbei über ihren Hindernisparcours. Gefühlsmatsch spritzt, bleibt kleben, trocknet auf schneller Haut. Wird fleckig, spröde, bröckelt. Hindernisse überspringend, die Flügel nutzend, verliehen von der Mutter der Porzellankiste preschen sie heran. Heim?

Nun stehen Sie am Trog. Dampfend, schnaubend, nassgeschwitzt und ausgetobt. Nüstern leise vor sich hin. Mähnen im Wind mahnen den Sturm, der den Tag ablöst und ihn zur Nacht befördert. Auszuruhn ist nicht im Sinn, keine Zeit, der Ritt geht weiter, frisch gestärkt, doch ungewaschen und -geföhnt und einigen am Arsch vorbei. Schmutzige Leiber reiben einander auf dem Weg fort, wohin. Den Horizont erreichend und bereit für den nächsten Sonnenaufgang. Der kommt mit Ach und Krach. Wie jedesmal. Von A nach Z den Weg sich das Licht bahnt, Taschenlampengleich, gleissend, wachrüttelnd und doch unbeleuchtend, undbedeutend unereichbar ohne Sattel und Geschirr. Reiter sind nicht erwünscht.

Mittwoch, 16. Juli 2008

wer was will - was will wer - will wer was - was wer will

Abends kurz vor halb Elf, irgendwo in der Nähe von München

Da sitzt sie, denkt, kaum des Denkens fähig, weint solange unterdrücktes, Lachen wird vertrieben, kein Platz dafür, sehnt bis in die Haarspitzen, um mit der Bürste rüde weg zu sehnen.

Wann ist Zeit? Wer ist dann? Was wohin? Wer will's sehn? Die Zeit, mit Dolch und Ritterrüstung, das Pferd zu schnell, seh nur den Schweif, seh ihn... nicht mehr. Die Zeit, die immer wieder sich dreht, im Galopp, nicht müde werdend, die Botschaften verkündend, keine Rast vor der Antwort findend, da ist sie wieder... nicht mehr.

Doch irgendwann, wenn nicht erwartet, macht sie Halt, bei mir, bei Dir, vielleicht bei uns, lädt mich ein, Dich ein, uns ein. Sieh hin, sie zittert, machterprobt, sie wankt, die Last der Rüstung lässt sie schaudern, und das ist, was wir sehen werden, wenn wir sehen, was dann ist, wenn es ist, was sie will, wenn wir wollen. Nur dann wird Sehnen auch ersehnt und nicht mehr fort gesehnt...

Sieh hin, wer will!